Beobachtern der Kunstmarkt-Szene dürfte die Übernahmeschlacht um Artnet noch gut in Erinnerung sein. Damals spielte auch die Weng Fine Art AG eine nicht unwesentliche Rolle. Das bisherige Geschäftsmodell war auf den B2B-Handel (Business-to-Business-Markt) spezialisiert. Man kaufte unterbewertet Kunstwerke auf Auktionen oder in Galerien auf und verkaufte diese auf anderen Marktplätzen wieder. Weng Fine Art AG ist ein börsennotiertes Unternehmen und so auch seinen Aktionären verpflichtet. Der jetzige Schritt in den Onlinehandel mit Kunstwerken einzusteigen, wurde schon lange angekündigt.
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Heute nun ist es so weit. Um 9.30 Uhr soll der Launch der Plattform wengcontemporary.com starten. Dazu hat Rüdiger Weng die WFA Online AG (in Zug) gegründet, eine 100-prozentige Tochter der Weng Fine Art AG. Zum Start des Onlineshops soll es hauptsächlich Kunsteditionen gefragter zeitgenössischer Künstler wie Gerhard Richter, Andy Warhol, Jeff Koons, Robert Longo und Alex Katz geben. Die Preisspanne der rund 100 angebotenen Werke liegt zwischen 1.000 und 100.000 Dollar. Doch man möchte sich nicht nur mit dem Kunsthandel bereits existierender multipler Arbeiten begnügen, sondern auch eigene Editionen verlegen. Zudem werden auf der Website auch Ankaufspreise für viele der gehandelten Werke publiziert. Für die restlichen Monate des ersten Geschäftsjahres plant die WFA Online AG Umsatzerlöse von rund 500.000 Euro.
Mit wengcontemporary.com (Web) versucht sich ein weiterer Onlineshop im Kunsthandel über das Internet. Dem Onlinehandel von Kunstwerken werden verschieden Studien nach ja rosige Zeiten vorausgesagt. Im Marktsegment der Kunsteditionen gibt es sicherlich die größte Konkurrenz. Hier spielen neben etablierten Auktionshäusern auch zahlreiche Anbieter mit. Bleibt also abzuwarten, wer sich wirklich durchsetzt.
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