Wer uns bei Twitter oder Facebook folgt, dem ist die Meldung vom Start des neuen Kunstmagazins "Artcollector" nicht entgangen. Doch was steckt hinter dem Launch des Blattes aus dem Finanzen Verlag. Warum stellte man "Artinvestor" ein und wie sieht das neue Art Magazin aus?
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UPDATE: Das Magazin "Artcollector" wurde eingestellt.
Vonseiten der Artcollector-Redaktion heißt auf Facebook dazu:
"Abgestempelt! Das passiert manchmal schnell. Auch ARTINVESTOR hat das öfter zu spüren bekommen. Der Begriff Investor hat für viele seit der Finanzkrise einen negativen Nachklang. Investieren wird – das ist nicht nur schade, sondern auch falsch – mit Spekulieren verwechselt.
Wir haben reagiert und das Kunstmagazin ARTINVESTOR eingestellt. Schließlich setzt sich weder unsere Redaktion aus Haifischen und Profitjunkies zusammen, noch stellten wir uns so die Leser unseres Magazins vor."
In der Tat schwierig, wenn ein Kunstmagazin in einem Finanzverlag mit dem Titel "Artinvestor" erscheint. Aber liebe Kritiker, auch der "Kunstkompass" erschien jahrelang in Wirtschaftsmagazinen wie dem "Capital" oder "Manager Magazin". Erst jetzt ist das jährliche Künstlerranking bei der "Weltkunst" aus dem Zeitverlag untergeschlüpft. Dass Kunst seit Jahren, eher seit Jahrzehnten, von vielen am Kunstmarkt tätigen Personen als Investment gehandelt wird, ist nichts Neues.
Der neue "Artcollector" erscheint sechs Mal jährlich mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren. Auf rund 120 Seiten werden Themen angesprochen, die sich an Sammler, Investoren und Kunstinteressierte wenden. Eingeteilt ist das Kunstmagazin in die Rubriken: Exploring, Collecting, Creating, Living, Investing und Showroom. Man will sich der ganzen Bandbreite des Kunstsammelns mit Themen wie Sammlungsaufbau, 1x1 der Auktionen, Art Banking, Kunstversicherungen und Online-Auktionen widmen.
Die Titelstory (Titelbild: Kasper König) widmet sich dem den Grandseigneurs im Kunstbetrieb und zeigt, wie sie die Fäden ziehen. Wim Wenders nennt man einen "Bilderfänger". Besprochen wird seine aktuelle Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf. Die Biennale Venedig, ZERO-Kunst und die Art Basel werden ebenfalls in der Erstausgabe thematisiert. Uns besonders gefallen hat die 6-Seiten lange Geschichte vom Büchersammler Michel Wittock, dessen Sammlung 5.000 Exemplare aus 500 Jahren umfasst. Davon gerne mehr.
Design und die eine oder andere Inhaltsrubrik erinnern schon an das alte "Artinvestor" Heft. Und trotzdem ist die Erstausgabe ein erfrischender Neuanfang, auch dank der längeren Storys zu Randthemen und Hintergründen des Kunstmarkts.
Das Einzelheft kostet 9,00 Euro und liegt damit im üblichen Preisgefüge deutscher Kunstmagazine. Das Abo kostet 48,00 Euro (6 Ausgaben pro Jahr).
"Artcollector Kunstmagazin"
Kunst, Kunstmarkt, Ausstellungen & mehr
ca. 120 Seiten
Finanzen Verlag
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