Max Liebermanns Gemälde "Zwei Reiter am Strand" stammte aus der geheimnisvollen Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt. Der "Schwabinger Kunstfund" sorgte vor Jahren weltweit für Schlagzeilen. Nun wurde das Werk versteigert.
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Es war eines der ersten restituierten Gemälde aus der umstrittenen Sammlung des verstorbenen Kunsterben Cornelius Gurlitt. "Zwei Reiter am Strand" vom Impressionisten Max Liebermann wurde gestern beim Auktionshaus Sotheby's in London für 2,608,209 Euro versteigert. Das Bild war eines von Hunderten Werken, welches bei einer Hausdurchsuchung 2012 in Cornelius Gurlitts Wohnung in München-Schwabing sichergestellt wurde.
"Zwei Reiter am Strand" gehört damit zu den vier teuersten Werken des Künstlers. Das teuerste Bild von Max Liebermann ist "Blumen vor dem Haus des Gärtners" von 1928. Es wurde 2006 bei Sotheby's für 3,721 Millionen Dollar versteigert.
# | Werk | Preis in Mio. Dollar | Auktion |
---|---|---|---|
1 | "Blumen vor dem Haus des Gärtners" 1928 | 3,721 | Sotheby's, Feb. 2006 |
2 | "Frau bewässert ein rundes Blumenbeet im Heckengarten" 1925 | 2,789 | Villa Grisebach, Dez. 2006 |
3 | "Mein Haus in Wannsee, mit Garten" 1926 | 2,734 | Sotheby's, Juni 2013 |
4 | "Zwei Reiter am Strand" 1901 | 2,608 | Sotheby's, Juni 2013 |
5 | "Blick auf die Blumenterrasse im Wannseegarten" 1918 | 1,903 | Sotheby's, Feb. 2007 |
6 | "Große Seestraße in Wannsee" 1925 | 1,878 | Ketterer Kunst, Juni 2023 |
7 | "Sommerabend An Der Alster" 1910 | 1,471 | Sotheby's, Feb. 2014 |
8 | "Der Nutzgarten in Wannsee nach Westen" 1921 | 1,471 | Sotheby's, Feb. 2008 |
9 | "Gartenlokal An Der Havel Unter Bäumen" | 1,416 | Sotheby's, Feb. 2011 |
10 | "Gartenlokal Am Wannsee" 1933 | 1,401 | Sotheby's, Feb. 2012 |
"Zwei Reiter am Strand" wurde von Provenienzforschern als Raubkunst identifiziert und erst im Mai diesen Jahres an den rechtmäßigen Erben zurückgegeben. Keine 4 Wochen später landete das Bild auf dem internationalen Kunstmarkt und wurde an einen anonymen Bieter versteigert.
In den 1950er und 1960er Jahren zog das Liebermann-Bild noch durch deutsche Ausstellungshäuser. Niemand störte sich daran, dass es sich dabei um Raubkunst handeln könnte. Ein schlesischer Museumsdirektor aus Breslau ersteigerte das Bild für 1600 Reichsmark, bevor dieser es 1942 an Hildebrand Gurlitt, dem Vater von Cornelius Gurlitt, weiter verkaufte.
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Als "Schwabinger Kunstfund" sorgte die bis dahin unbekannte Sammlung von Cornelius Gurlitt, der Anfang Mai 2014 im Alter von 81 Jahren starb, weltweit Schlagzahlen. Die Profiteure, wie so oft bei restituierten Raubkunst-Werken, dürften Auktionshäuser und spezialisierte Anwaltskanzleien sein, die nur das Geschäft im Sinn haben. Die endgültige Klärung rund um die Werke der Gurlitt-Sammlung ist indes noch immer nicht abgeschlossen und dürfte auch weiterhin für juristische Streitigkeiten sorgen.
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