In den letzten Jahren, der Boom der zeitgenössischen Kunst ist daran nicht ganz unschuldig, hat sich scheinbar ein Irrglaube manifestiert, dass man den Wert eines Kunstwerks am Preis ablesen kann. Teure Kunst = gute Kunst. Natürlich ist dieser These provozierend. Doch schaut man sich die Berichte über Kunst und den Kunstmarkt an, die mittlerweile in den Lifestyle-Rubriken aller Medienhäuser auftauchen, scheint diese Annahme nicht ganz so abwegig zu sein.
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Es ist die sogenannte "Siegerkunst" wie sie von Wolfgang Ullrich in seinem neuen Buch "Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust", die jene Berichterstattung aber auch Auktionen, Kunstmessen und teilweise auch Biennalen beherrscht. Die Werke der "Siegerkunst-Künstler" sind ohnehin nur für die oberen 1 % bis 2 % der weltweiten Sammler erschwinglich. Aber was ist mit den restlichen 98 Prozent der Sammler? Wie können diese Kunstinteressierten, die keine Lust mehr an den Koons, Hirst's und Murakami's haben, sich ein objektives Urteil über Kunst und Künstler bilden.
Ein oft publizierter Tipp lautet, suchen sie sich eine Galerie ihres Vertrauens. Doch nach welchen Kriterien soll man diese auswählen? Schließlich vertritt jede Galerie auch nur eine begrenzte Zahl an Künstlern und wird mich wohl kaum an die Konkurrenz verweisen, wenn mir das Galerieprogramm nicht zusagt. Weitere Möglichkeiten sind Kunstberater, Kunstmagazine, Kunstvereine und natürlich auch die diversen Möglichkeiten des Internets. Aber bei all diesen Möglichkeiten macht man sich meinungsabhängig. Es lässt sich oft schwer nachvollziehen, wie objektiv die Ratschläge, Tipps und Meinungen sind.
Sie ahnen es sicherlich, worauf es hinausläuft. Bilden Sie sich ihre eigene Meinung und stärken Sie ihre Urteilskraft. Oder wie es Hubert Thurnhofer nennt: Schauen - Fragen - Vergleichen. H. Thurnhofer widmet sich in seinem Buch "Die Kunstmarkt Formel" ausführlich, wie man an das Thema ". Hier wird auch auf die Methode, oder besser die Bewertungs-Formel "ITÄT" eingegangen. Diese Bewertungsmethode ist nicht neu, gerät aber scheinbar bei all der schönen Bling-Bling "Siegerkunst" all zu schnell ins Abseits.
Wofür steht ITÄT
Von diesen ersten 4 Parametern ausgehend können Kunstwerke beurteilt, verglichen, diskutiert und abgegrenzt werden. Man wird dann schnell den Unterschied zwischen dem Wert und dem Preis eines Kunstwerks feststellen. Wer sich mit der Kunstbewertungsmethode der ITÄT-Formel näher beschäftigen möchte, dem sei das Buch "Die Kunstmarkt Formel" von H. Thurnhofer empfohlen.
Dass diese hier in Ansätzen vorgestellte Methode nur ein Anfang ist, versteht sich von selbst. Es gibt jede Menge Literatur und Meinungen zu diesem Thema. Wenn Sie Tipps und Anregungen haben, teilen Sie diese oder diskutieren Sie mit uns auf den entsprechenden Social-Kanälen.
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zum Thema:
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- Wert der Kunst - Insiderreport zum Kunstmarkt
Die Kunstmarkt-Formel
von Hubert Thurnhofer
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Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust
von Wolfgang Ullrich
Verlag Klaus Wagenbach
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Foto: gratisography.com, Ryan McGuire