Erstellt wird der jährliche "Luxury Investment Index" vom Londoner Luxusimmobilienmakler Knight Frank. Dazu werden jeweils Experten bzw. Branchendienste befragt. Der Renditeindex für Luxusgüter wird jeweils für das letzte Jahr und im Langzeitvergleich über 10 Jahre ausgewertet. Als alternative Investments hat man dazu Briefmarken, chinesische Keramiken, Diamanten, Kunst, Möbel, Münzen, Oldtimer, Schmuck und Uhren verglichen.
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Die beste Performance 2016 ließ sich mit Wein (+24 Prozent) erzielen. Kein anderes Investment konnte im letzten Jahr eine zweistellige Renditesteigerung erzielen. Kunst und chinesische Keramiken gaben in ihrer Performance mit -14 Prozent sogar erheblich nach. Im Langzeitvergleich (10 Jahre) liegen Kunstwerke mit einem Plus von 139 Prozent noch im soliden Mittelfeld bei den alternativen Geldanlagen. Einen Abwärtstrend, der sich seit Jahren bestätigt, ist bei Möbeln + Antiquitäten zu sehen. 2016 lag die Rendite bei -5 Prozent, im Langzeitvergleich von 10 Jahren bei -31 Prozent.
Investment | Performance 2016 | 10-Jahres Performance | |
---|---|---|---|
1 | Oldtimer | 9% | 457% |
2 | Wein | 24% | 267% |
3 | Münzen | 6% | 195% |
4 | Schmuck | 3% | 147% |
5 | Kunst | -14% | 139% |
6 | Briefmarken | 1% | 133% |
7 | Diamanten (farbig) | 0,4% | 111% |
8 | Uhren | 4% | 66% |
9 | chinesische Keramiken | -14% | 6% |
10 | Möbel | -5% | -31% |
Dass der Kunstmarkt zunehmend auch für Investments bzw. alternative Geldanlage genutzt wird, ist kein Geheimnis mehr. Seien es nun Spekulanten, die es in den letzten Jahren unter dem Begriff "Artflipper", zu zweifelhaften Ruhm brachten oder Sammler die zunehmend Kunst als Wertanlage sehen.
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Grafik als PDF herunterladen, Quelle: Knight Frank Luxury Investment Index
Dass Investments in Kunst auch hoch riskante Geldanlagen sein können, scheint niemanden zu interessieren. In den Medien liest man nur vom Aufstieg der Hype-Künstler. Deren freier Fall am Markt wird selten publiziert. Werke von Parker Ito, Anselm Reyle oder auch einige Stars der Neuen Leipziger Schule mussten das erfahren. Ein sehr aktuelles und prominentes Beispiel, wenn auch in komplett anderen Preisregionen, lieferte in diesen Tagen eine Auktion bei Christie's.
Dort wurde Paul Gauguin’s Bild "Te Fare (La Maison)" von 1892 für rund 25 Millionen Dollar versteigert. Ein stolzer Preis! Allerdings hatte sich der Einlieferer des Werkes sicherlich etwas anderes vorgestellt. Dieser war kein geringerer als der russische Milliardär Dmitry Rybolovlev. Er hatte das Werk im Jahr 2008 privat für 85 Millionen Dollar gekauft. Macht einen satten Verlust von rund 74 Prozent!