Mit einer starken Verkaufsrate von 94,9% endete gestern die Versteigerung von Nachkriegskunst und zeitgenössischer Kunst bei Christie's in London. Allerdings lag der Auktionsumsatz mit 118 Mill. Dollar nur rund 20% über den unteren Schätzungen.
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Auktionsrekorde gab es dennoch, gleich zehn an der Zahl. Schon Los 1 sorgte für das erste Topergebnis. Dabei handelte es sich um eine Fotografie von Wolfgang Tillmans, der gerade mit einer großen Schau in der Tate London geehrt wird. Optimaler Zeitpunkt für einen Verkauf. "Freischwimmer 186" des deutschen Fotografen erzielte 328.718 Dollar (Schätzpreis $ 97.760 - $ 146.640) und ist, damit die bisher teuerste Fotografie von Tillmans die je versteigert wurde. Die letzte Bestmarke stammte aus dem Mai 2016 und lag bei 233.000 Dollar.
Nur vier Lose weiter fiel der Hammer bei 3.623.230 Dollar. Dabei handelte es sich um das "Selbstporträt mit Palette" von Albert Oehlen aus dem Jahr 2005. Ebenfalls Auktionsrekord.
Werke vom ZERO Künstler Günther Uecker wurden im Vergleich zum Jahr 2015 (369 versteigerte Werke) im letzten Jahr (2016: 287 versteigerte Werke) nicht so stark nachgefragt. Das schlug sich auch im Auktionsumsatz nieder. 2015 erzielten Werke von Uecker einen Gesamtumsatz von $ 16.069.522. 2016 hingegen nur noch $ 8,048,764. Ist die ZERO-Welle schon vorbei? Schaut man sich den gestrigen Auktionsrekord für das Uecker Werk "Spirale I, Spirale II (Doppelspirale)", könnte man meinen, nein. Die beiden Nagelbilder erzielten $ 3.212.638.
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Teuerstes Werk der Londoner Christie's Auktion war Peter Doigs "Cobourg 3 + 1 More". Das Werk von 1994 erzielte $ 15.530.398. Das Bild stammte aus der Sammlung der Provinzial Rheinland Versicherung in Düsseldorf. Weitere Auktionsrekorde gab es für die erst 1983 geborene und schwer angesagte Njideka Akunyili Crosby ("The Beautyful Ones" = $ 3.075.774), für Cecily Brown ("The Sick Leaves" = $ 2.205.710) sowie für Arbeiten von Henry Taylor und Carol Rama.