Ist der $157 Mio. Modigliani Akt wirklich ein Meisterwerkü
Das Gemälde "Liegender Akt" des italienischen Malers Amedeo Modigliani ist für den Rekordpreis von 157 Millionen Dollar (etwa 132 Mio. Euro) versteigert worden. Aber ist es auch ein Meisterwerk?

Modigliani Rekordpreis und die zwanghaften Superlativen

Die Rallye auf dem Kunstmarkt geht weiter. Gestern Abend wurde das Aktgemälde "Liegender Akt (auf der linken Seite)" von 1917 des Künstlers Amedeo Modigliani bei Sotheby's für 157 Millionen Dollar (ca. 132 Mio. Euro) versteigert. Für das Londoner Auktionshaus war es ein Rekordpreis. Für einen Auktionsrekord hingegen hat es nicht ganz gereicht.

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Denn der liegt immer noch bei rund 170,4 Millionen Dollar (ca. 158 Mio. Euro). Erzielt wurde dieser im November 2015 beim Konkurrenten Christie's. Das Ölgemälde "Liegender Akt" ("Nu couché") aus den Jahren 1917 und 1918, gehörte damals zu den skandalträchtigsten Gemälden seiner Epoche. Modigliani malte zu jener Zeit insgesamt 22 liegende nackte Frauen. Die meisten Werke befinden sich heute in Museumsbesitz.
- Modigliani-Gemälde erzielt mit 170,4 Millionen Dollar neuen Rekordpreis

Ist Modiglianis Liegender Akt ein Meisterwerk

Der Nachschub für die Auktionshäuser aus diesen Kunstepochen kommt allerdings zunehmend ins Stocken. Und so preisen die hauseigenen PR-Abteilungen zweitrangige Arbeiten als "Meisterwerke" an. Dem Thema widmete sich am Wochenende Ulrich Clewing in der Süddeutschen Zeitung. Zum gestern versteigerten Modigliani Akt heißt es dazu:
"ein Akt von Amedeo Modigliani, "Nu couche", bei dem der Maler das Gesäß so betonte, dass man das Bild wohl nicht zu seinen besten, schillernsten, zerbrechlisten zählen kann."

Modigliani Fälschungen

Werke von Modigliani gehören auch zu den Arbeiten, die am häufigsten gefälscht werden. Ein spektakulärer Fall ist noch nicht mal ein Jahr her. Im Sommer letzten Jahres fand eine große Modigliani-Retrospektive in Genua statt. Im Juli 2017 musste die Ausstellung im Palazzo Ducale dann 3 Tage lang schließen, weil der Staatsanwalt die Beschlagnahmung von 21 Gemälden veranlasste. Eine unabhängige Expertin stellte dann fest, dass mindestens zwanzig Gemälde wohl Fälschungen sind.

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