Das US-Magazin "The Art Newspaper" hat den beginnenden Kunstherbst mit seinen Kunstmessen zum Anlass genommen, einmal Licht ins Dunkel der Kosten & Gebühren von Kunstmessen zu bringen. Nicht so leicht, wie sich herausstellen sollte. Denn Transparenz wird auch bei den Betreibern von Kunstmessen nicht gerade großgeschrieben.
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Im Mai schlug ausgerechnet David Zwirner auf einer Kunstmarktkonferenz in Berlin vor, das größere Galerien die Standmieten auf Kunstmessen für kleinere und mittlere Galerien subventionieren sollten. Dazu muss man wissen, dass es dieser Gruppe von Galerien momentan nicht besonders gut geht. Den Hauptumsatz im Jahr macht eine Galerie immer noch auf Kunstmessen. Im Schnitt 40 % des Jahresumsatzes, bei den meisten kleinen und mittleren Galerien wahrscheinlich noch mehr.
Doch die Teilnahme an Kunstmessen ist teuer. Neben Standmieten werden die Ausgaben durch Versicherungen, Reise- und Übernachtungskosten, Transportkosten uvm. in die Höhe getrieben. Schnell wird die Teilnahme an einer Kunstmesse so zum Verlustgeschäft.
Alle Zahlen sind ungefähre Angaben und enthalten unterschiedliche Standgrößen. Zusätzliche Gebühren können anfallen. Bei der Fine Art Paris ist alles all-inclusive. Grafik: © The Art Newspaper
Die führenden Messen Art Basel und Frieze kündigten in der Folge der entstandenen Diskussionen um die Messekosten, dann Staffelpreise für Messestände an. Das Ziel, Galerien, die größere Stände nehmen, bezahlen mehr pro Quadratmeter als kleinere. Auch die FIAC Paris zog zur aktuellen Herbstmesse mit einem neuen Gebührenmodell nach.
Doch lassen sich die unterschiedlichen Messekosten der Kunstmessen überhaupt miteinander vergleichen? Das Magazin "The Art Newspaper" kontaktierte dazu weltweit mehr als 40 Kunstmesseveranstalter. Das Unterfangen stellte sich als sehr schwierig heraus. Es fängt schon mit den unterschiedlichen Voraussetzungen der Messen an. Einige Veranstalter arbeiten nicht gewinnorientiert, andere Messen werden staatlich gefördert und viele der Messeanbieter geben öffentlich überhaupt keine Preise & Gebühren raus. Soviel zur Transparenz.
Ausgerechnet die TEFAF Maastricht, obwohl eine der teuersten Kunstmessen weltweit, ist, eine der transparentesten Kunstmesse Anbieter überhaupt. Kunstmessen wie die Masterpiece London, Fine Art Asia, Art Brussels, PAD, Art Stage (Singapore und Jakarta), Art Taipei, Artgenève und Andere würden keine offiziellen Zahlen veröffentlichen.
"The Art Newspaper" hat nun versucht, aus einem Mix von offiziellen Zahlen und Abrechnungen bzw. Unterlagen von Galerien eine Hochrechnung zu verfassen. Alle Kosten & Gebühren wurden in Dollar verfasst und sollten nur als grobe Richtlinien gesehen werden. Die angegebenen Messekosten sind geschätzte Preise & Gebühren für einen Stand von 40 m² im Hauptteil einer Messe (nicht günstigere kuratierte Abschnitte), einschließlich gegebenenfalls zusätzlicher Gebühren (alle Angaben sind ungefähr und enthalten unterschiedliche Angaben). Zusätzliche Steuern und Gebühren können anfallen. Preis für Fine Art Paris, ist all-inclusive.
Foto-oben: @rawpixel unplash.com