Der Florentiner Cimabue alias Ceno Di Pepo (1272-1302) ist einer der bekanntesten, italienischen Maler der Vor-Renaissance. Nördlich von Paris, in der Compiègne, wurde nun eine kleine Pappeltafel entdeckt, die laut dem Altmeisterexperten Eric Turquin, eine Arbeit von Cimabue sein könnte.
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Die unsignierte Tempera auf Pappelholz wurde im Juni vom Auktionator Philomène Wolf vom Auktionshaus Actéon bei einer Hausräumung in der Stadt Compiegne entdeckt. Von der Familie wurde es anfangs für eine Ikone gehalten. Jahrelang hing das kleine Bild in der Küche.
UPDATE: Gestern, So. 27.10.2019, nun wurde im Auktionshaus Actéon das kleine Gemälde von Cenni di Pepo (circa 1240 bis 1302), wie Cimabue eigentlich heißt, für 24,18 Millionen Euro (inklusive Auktionskosten) versteigert. Der Schätzpreis lag bei 4 Mio. Euro bis 6 Mio. Euro.
Foto: "Verspottung Christi" von Cimabue, Auktionshaus Actéon
Als man den Experten Eric Turquin hinzuzog, glaubt nun dieser, dass die neu entdeckte "Verspottung Christi" Teil eines kleinen Polyptychons von Cimabue war, welche auch die "Geißelung Christi" und die "Madonna mit Kind auf dem Thron zwischen zwei Engeln" enthielt. Aber was macht den Pariser Experte so sicher, dass diese nicht signierte Entdeckung von Cimabue stammt?
"Sie können den von den Würmern gebauten Tunneln folgen", sagt Turquin und weist darauf hin, dass das Polyptychon in der Mitte zersägt wurde, wobei die jahrhundertealten Spuren von holzfressenden Larven freigelegt wurden. Alle drei Pappelplatten haben ähnliche Muster von Löchern. "Es ist die gleiche Pappelplatte", fügt Turquin hinzu. "Wir haben objektive Beweise dafür, dass es der Künstler ist." (Quelle The Art Newspaper)
Cimabue alias Ceno Di Pepo (1272-1302) Bedeutung in der Kunstgeschichte wird klar, wenn man sich vergegenwärtigt, das Giorgio Vasari mit "Le vite de' più eccellenti pittori, scultori e architetti" ("Lebensläufe der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten") die erste Biografie des Malers veröffentlichte. In Dantes Göttlicher Komödie wir er mit folgenden Worten erwähnt: „Cimabue dachte, es über das Feld der Malerei zu leiten; und jetzt ist der Schrei Giottos und sein Name in Vergessenheit geraten."
Am 27. Oktober 2019 wird dem kleinen französischen Auktionshaus Actéon wohl viel Aufmerksamkeit geschenkt. Denn dann soll dort das auf 4 Mio. Euro bis 6 Mio. € geschätzte Bild "Verspottung Christi" von Cimabue versteigert werden.