Wie der Berliner Tagesspiegel und die Kollegen von Monopol berichten, stellt die Koelnmesse GmbH bis auf Weiteres die Durchführung der Kunstmesse art berlin ein. Die Kölner sind auch der Betreiber der Art Cologne. Die art berlin wurde als Nachfolger der abc - art berlin contemporary unter Leitung von Maike Cruse erst vor 3 Jahren installiert.
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Damit verliert nicht nur Berlin die wichtigste Kunstmesse, sondern auch ihr Zugpferd für die Berlin Art Week. Knackpunkte der Koelnmesse GmbH die Berliner Kunstmesse fallen zu lassen, sind mangelnde Planungssicherheit für den bisherigen Standort im ehemaligen Flughafen Tempelhof und das nicht befriedigende finanzielle Ergebnis der art berlin fair.
Rockt sich die ehemalige Kunsthauptstadt Europas gerade selber ab?
Die Nutzung der Hallen des ehemaligen Flughafen Tempelhof sei ab 2020 nicht gesichert? Typisch Berlin, denn Eigentümer der Location ist die landeseigene Tempelhof Projekt GmbH. Schon lange kritisiert die Berliner Kunstszene die mangelnde Unterstützung durch die Stadt Berlin.
Wenn nun Berlins wichtigste Kunstmesse wegbricht, muss man sich in der Hauptstadt auch über die Relevanz der Berlin Art Week machen.
Schon seit geraumer Zeit wird bereits vom Abgesang des Berliner Standorts geschrieben und gesprochen. Gesine Borcherdt meinte im letzten BLAU Magazin sogar, das die Party sowieso bald vorbei sei.
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall windet sich Berlin in einem Provenzialismus, der die Welt den Kopf schütteln lässt. Wenn das so weitergeht, werden sich kein Kurator, kein Sammler und keine Galerie von globalen Format mehr hierher verirren. Und dann? Dann gehen auch die Künstler.
Gesine Borcherdt, BLAU Magazin Nr.37
Foto: Art Berlin Fair 2018 Art Berlin Fair 2018, Kunstmesse Flughafen Tempelhof, © Art Berlin Fair