Kampf um Sammler - Art Basel und die Galerie Eigen + Art
Seit gestern machte die Meldung, dass die Galerie Eigen + Art, für diesjährige 42. Art Basel nicht berücksichtigt wurde.

Kunstmarkt Konkurrenz Art Basel

Wer den charismatischen Galeristen Gerd Harry Lybke kennt, ahnte das Er dies nicht unkommentiert auf sich sitzen lassen würde.
Gegenüber dem Monopol-Magazin äußerte sich Lybke wie folgt:
„Ich bin schockiert“ und weiter „Diese Entscheidung wurde offensichtlich nicht auf der Grundlage einer künstlerischen Beurteilung gefällt“.

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Heute legte der Galerist, der mit seinen Galerien in Berlin und Leipzig vertreten ist, noch einmal nach. Gegenüber dem Art Magazin sagte er:
„In Amerika würde man so was als Diskriminierung oder Rassismus bezeichnen“ und weiter
„Ich bin kein Politiker und kümmere mich nicht um den Klüngel in Berlin“.

Gegenüber der Basler Zeitung wurde Gerd Harry Lybke dann noch präziser: "Wir sehen die Entscheidung der Jury als mutwilligen Versuch einer Marktverdrängung. Diese Entscheidung wurde nicht auf der Grundlage einer künstlerischen Beurteilung gefällt, sondern ist ausschließlich ein Versuch, unaushaltbarer Konkurrenz den Marktzugang zu verwehren."

Hintergrund ist die Annahme das die Jury in der neben Eva Presenhuber (Galerie Presenhuber, Zürich), David Juda (Annely Juda Fine Art, London), Xavier Hufkens (Galerie Xavier Hufkens, Brüssel) auch die Berliner Galeristen Tim Neuger (Galerie neugerriemschneider), Claes Nordenhake (Galerie Nordenhake) und Jochen Meyer (Galerie Meyer Riegger) sitzen, den Ausschluss der Galerie Eigen + Art bewusst gesteuert haben. Vonseiten der Art Basel wurde der doch sehr überraschende Entschluss bestimmte Galerien nicht einzuladen, bisher nicht weiter kommentiert.

Denn auch so erfolgreiche Berliner Galerien wie Giti Nnourbakhsch und Mehdi Chouakri wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Giti Nnourbakhsch hatte, nach dem Sie im letzten Jahr verärgert das Organisationskomitee des Berliner Gallery Weekend verlassen hatte, schon damit gerechnet auf die Art Basel verzichten zu müssen.
Denn wer sitzt auch im Komitee des Berliner Gallery Weekend? Denn wer sitzt auch im Komitee des Berliner Gallery Weekend? (Hintergrundberichte dazu hier beim Art Magazin).
Hier geht es zum "offenen Brief" von Giti Nourbakhsch an ihre Berliner Kollegen.

Die ganze Situation zeigt eigentlich sehr schön die Situation und den Machtkampf im Kunstmarkt auf. Die Frage warum eine Auswahl teilnehmender Galerien der wichtigsten Kunstmesse weltweit, auch gleichzeitig das Auswahlkomitee stellen, spricht nicht gerade für die Transparenz und künstlerische Kriterien einer Messe.
Diese Situation ist aber nicht neu und auch nicht das alleinige Problem der Art Basel, sondern auch die Messeleitungen in Köln, Berlin, London oder New York müssen und sollten ihr Auswahlverfahren immer wieder neu überdenken.

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