Bis zu 200 Prozent an einen Tag legte die Aktie von Artprice zu. Da fragen sich nicht nur Analyten, sondern auch der Konkurrent Artnet, was der Grund für einen solchen Kursanstieg sei.
Artprice Unternehmenschef Thierry Ehrmann hatte lediglich eine Umsatzsteigerung um 1.500 Prozent bis 2012 prognostiziert und das Gerücht gestreut Online Kunstauktionen einzuführen.
(Video zum Artprice Kursanstieg)
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Bisher sieht man aber von den genannten Online Kunstauktionen auf der Website von Artprice noch nichts. Der Umsatz wurde bisher über den Verkauf von Kunstmarktinformationen (Auktionspreise und Indizes) realisiert. Auch Konkurrent Artnet staunte nicht schlecht über die Ankündigung der Franzosen. Firmenchef Hans Neuendorf nannte die Aktion "eine kuriose Entwicklung" und verwies auf die Tatsache, das Artprice mit ähnlichen Taktiken schon in der Vergangenheit arbeitete.
(Videointerview zur Situation mit Hans Neuendorf)
Foto: Aktienkurse von Artprice und Artnet der letzten 6 Monate, Quelle: screenshot finanznachrichten.de mit Angaben von artinfo24.com
Also alles nur Kurstreiberei bei Artprice?
Kurios ist die Situation ja schon. Denn die Aussagen von Thierry Ehrmann (Artprice), kamen kurz nach der Veröffentlichung der Jahresumsätze und Zahlen von Artnet am Anfang des Monats.
Artnet erzielte letztes Jahr einen Umsatzanstieg von 12 Prozent. Im Gegensatz zu Artprice, ist Artnet mit Online Auktionen schon seit Februar 2008 am Markt. Dieses Segment "Artnet Auctions" hat sich auch am besten entwickelt. Um 140 Prozent steigerte man den Umsatz im Bereich Online Kunstauktionen. Der Anteil dieser Sparte am Gesamtumsatz lag 2010 bei 14 Prozent. Für die Zukunft rechnet Artnet mit weiteren kräftigen Steigerungen in diesem Segment.
Allerdings schläft die Konkurrenz nicht. Nicht nur Artprice stehen in den Startlöchern, falls es wirklich dazu kommen sollte, sondern auch die Branchenriesen wie Sothebys und Christies drängen von Jahr zu Jahr in den Markt der Online Auktionen.
Es wird wohl der Boommarkt in den kommenden Jahren werden. Online Kunstauktionen oder der reine Kunstverkauf über das Internet wird stark zunehmen und wichtiger noch sich auch stark verändern.
Auch Galerien versuchen vermehrt ihre Kunden im Netz zu finden. Initiativen wie die nicht ganz glücklich gestartete "Vip Art Fair" sind solch Beispiele, wohin sich der Markt bewegen wird.
Jedem Kunstinteressierten sei aber gesagt, man kann sich die meisten Kunstwerke aber sogar angucken. Jedem Kunstinteressierten sei aber gesagt, man kann sich die meisten Kunstwerke aber sogar angucken. Also rein in die Museen, Galerien und Kunstvereine.