Die Wochenzeitung "Zeit" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe von fragwürdigen Geschäften mit Max Ernst Kunstwerken. Involviert sind das Max-Ernst-Museum in Brühl und wieder einmal der Kunsthistoriker Werner Spies.
Max Ernst - Werner Spies und das Museum in Brühl
So soll Werner Spies, so viel war schon im großen
Kunstfälscher-Prozess des letzten Jahres klar geworden, eine sechsstellige Summe an Provisionszahlungen vom
Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi erhalten haben. Wie man dem Bericht der "Zeit" entnehmen kann, gingen die Zahlungen auf ein Konto in der Schweiz mit dem Namen 'Imperia'. Auch vom französischen
Kunsthändler Marc Blondeau erhielt Spies Provisionszahlungen für Vermittlungsleistungen und Expertisen. Die Frage, die sich nun alle stellen, wurden diese Einnahmen auch versteuert?
Der falsche Max Ernst
So hing z.B. das
Max Ernst Bild "
La Foret" vor dem Verkauf für sieben Millionen Dollar (2006) im
Max Ernst-Museum in Brühl. Vermittelt natürlich von
Werner Spies. Dieser ist von der ersten Stunde an als Berater und Vermittler für das Max-Ernst-Museum in Brühl tätig. Spies gilt weltweit als angesehener Kunstexperte und als Max-Ernst-Fachmann schlechthin.
Während der Recherche der "Zeit" entdeckte die Wochenzeitung auch unglaubliche Fakten was das Brühler Museum direkt angeht. Schon vor der damaligen Eröffnung des Museums gab es hinter den Kulissen heftigen Streit und einen zweifelhaften Umgang mit den Werken. Bilder, Grafiken, Zeichnungen und Bücher sollen zum Teil überteuert angekauft worden sein.
Archivierung und Pflege der Sammlung soll weit unter den geltenden Standards gelegen haben.
Mehr Hintergrundwissen gibt es in der aktuellen Zeit-Ausgabe im Feuilleton Aufmacher "
Max Ernst GmbH & Co. KG". Autor
Stefan Koldehoff hat über den Fall auch im "Deutschlandfunk" berichtet.
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Max Ernst GmbH & Co. KG (Artikel bei Zeit-Online)
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zur Sendung des Deutschlandfunks mit Stefan Koldehoff
Man darf gespannt sein, welche Praktiken und Verstrickungen des internationalen Kunsthandels nach dem Beltracchi-Kunstfälscherprozess noch so an das Tageslicht gelangen. Zu wünschen wäre es, denn der Kölner-Prozess hatte die Chance leider nicht genutzt.
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