Über kein Kunstwerk und keinen Künstler wurde in den letzten Tagen und Wochen so viel gesprochen und geschrieben, wie über Edvard Munch und sein berühmtes Gemälde "Der Schrei".Die Superlative kannten schon im Vorfeld keine Grenzen. Es war das Bild mit den höchsten Schätzungen (80 Millionen Dollar) vor einer Auktion, das je taxiert wurde. Tobias Meyer, Chefauktionator bei Sotheby's, meinte sogar:
"Es ist so einmalig, dass man eigentlich keinen Schätzpreis nennen kann"
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Nun wurde Edvard Munch expressionistisches Meisterwerk von 1895 für den Rekordpreis von 120 Millionen Dollar versteigert (119.922.500 Dollar).
Mit der Losnummer 20 wurde das teuerste Kunstwerk des Abends im vorderen Drittel der Auktion von Sotheby's platziert.
Was den Preis so hoch trieb, ist die Tatsache, dass die anderen 3 Fassungen von Munch's "Der Schrei" sich allesamt in norwegischen Staatsbesitz befinden. Somit ist die bei Sotheby's versteigerte "Schrei-Version", die einzige Möglichkeit seit Jahrzehnten gewesen, um überhaupt an ein solches Meisterwerk zu gelangen. Und wahrscheinlich war es auch die letzte Gelegenheit für eine lange, lange Zeit. Denn so schnell wird das expressionistische Gemälde auf dem Kunstmarkt nicht wieder auftauchen.
Zu "zweifelhaften" Weltruhm, quasi über Nacht, kam das Munch-Bild bereits im Jahr 2004. Damals drangen bewaffnete Männer in das tagsüber geöffnete Osloer Munch-Museum und raubten gleich zwei Gemälde. Die beiden geraubten Munch-Gemälde "Der Schrei" und "Madonna" konnten zwar später sichergestellt werden, mussten aber umfangreich restauriert werden. Wer bis zum damaligen Zeitpunkt das berühmteste Munch-Bild noch nicht kannte, kam durch die weltweite mediale Berichterstattung gar nicht mehr am "Der Schrei" vorbei.
Links zum Artikel:
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